Bahnknoten Lindau
Besser ins Land –
besser für die Stadt
Über das Projekt
In den nächsten Jahren machen wir den Bahnknoten Lindau fit für die Zukunft.
Bahnknoten Lindau
Lindau befindet sich im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz und ist Teil eines Ausbauprojekts mit einer Investitionssumme von rund 200 Millionen Euro. Der Ausbau und die Modernisierung des Bahnknotens in Lindau sowie der Strecke München–Lindau sind Bestandteile der internationalen Verbindung zwischen den Metropolregionen München und Zürich und gehören zum Bundesverkehrswegeplan. Die internationale Verkehrsachse ist eine für die EU-Verkehrspolitik wichtige Strecke, welche Europa näher zusammenbringen und den wirtschaftlichen sowie sozialen Austausch verbessern soll. Vor allem im internationalen Fernverkehr ermöglicht der Ausbau eine deutliche Reisezeitverkürzung und eine Angebotsausweitung. Die Strecke zwischen München und Zürich soll ab 2021 in rund 3,5 Stunden zu bewältigen sein. Künftig werden sechs anstatt vier Eurocity-Züge zwischen München und Zürich mit Halt in Lindau pendeln und die Metropolen besser miteinander verbinden. Damit ist auch der Knoten Lindau wichtiger Teil des Deutschlandtakts. Durch das erhöhte Angebot wird Reisenden mehr Komfort in der Reiseplanung geboten. Zudem ist klimaneutrales Reisen möglich, da elektrisch betriebene Züge eingesetzt werden. Seit Oktober 2016 modernisiert die Deutsche Bahn nach langen Diskussionen und Abstimmungsverfahren mit der Stadt und dem Freistaat Bayern den Eisenbahnknoten Lindau.
Dazu sind umfangreiche Um- und Neubauten erforderlich. Darunter fallen zahlreiche Um-, Neu- und Rückbauten von Bahnhofsanlagen, Brücken, Dämmen, Bahnübergängen oder auch Eisenbahnüberführungen. Auch ein zentral gesteuertes elektronisches Stellwerk, die Verlagerung der Abstell- und Tankanlage, Oberleitungsum- und -neubau sowie der Bau von Lärmschutzwänden und die Optimierung der städtischen Infrastruktur sind Teil der Maßnahmen. Dabei ist der Neubau der Verkehrsstation in Reutin mit Gleiserneuerungen und Weichentausch elementar für die Einhaltung der gesetzten Ziele. Hand in Hand geht damit das Elektrifizierungsprojekt der ABS 48.
Bahnhof „Lindau-Reutin“
In Lindau-Reutin entsteht ein neuer Bahnhof für den Fern- und Regionalverkehr mit vier Gleisen und zwei Bahnsteigen, die barrierefrei erreicht werden können. Der neue Bahnhof schließt den Stadtteil Reutin direkt an den Schienenverkehr an. Die Fernzüge aus und in die Nachbarländer Österreich und Schweiz halten künftig in Lindau-Reutin. Dadurch entfällt der zeitaufwendige Wechsel der Fahrtrichtung auf dem Inselbahnhof. Auf den Flächen zwischen den Gleisen und dem Berliner Platz können Bushaltestellen, Taxistände, Parkplätze und Fahrradabstellanlagen entstehen. Zudem werden im südlichen Bereich der Station bisherige Gleisanlagen für die städtebauliche Entwicklung freigemacht.
Bahnhof „Lindau Insel“
Der Inselbahnhof bleibt erhalten und wird weiterhin für den Regionalverkehr genutzt. Dafür sind sechs der bisher acht Bahnsteiggleise vorgesehen, die zudem elektrifiziert werden. Die anderen beiden Gleise werden zurückgebaut. Die Abstellanlagen sowie die Tankanlage werden nach Lindau-Reutin verlagert. Dadurch entstehen auf der Insel freie Flächen, die neue Möglichkeiten zur städtebaulichen Entwicklung bieten. Am Bahnhof bindet die neue „Thierschbrücke“ mit breitem Fuß- und Radweg die westliche Lindauer Insel an das Straßennetz an.
Weitere Bauprojekte
In Abstimmung mit der Stadt Lindau werden insgesamt acht Bahnübergänge (BÜ) beziehungsweise Unterführungen um- beziehungsweise neu gebaut. Die Arbeiten an den BÜ „Eichwaldstraße“, „Zeltplatz“ und „Holdereggenstraße“ sind abgeschlossen. Um am BÜ „Langenweg“ Haltezeiten durch Schranken für den Autoverkehr zu vermeiden, wurde dort ersatzweise eine Eisenbahnüberführung (EÜ) gebaut. Damit ist die Straßenunterführung ein Meilenstein für Lindau, denn erstmals seit über 100 Jahren gibt es wieder eine schrankenlose Verbindung zur Insel. Auch an der stark frequentierten Bregenzer Straße verschwindet der Bahnübergang und wird durch eine schrankenlose Verbindung ersetzt. Beide Unterführungen erleichtern die Erreichbarkeit der Insel und eröffnen neue Möglichkeiten in der städtebaulichen Entwicklung. Für die bessere Erschließung des Gebiets im Gleisdreieck werden die BÜ am Hasenweidweg und am Lotzbeckweg durch EÜ ersetzt.
Des Weiteren sind die Beseitigung des BÜ in der Laubeggengasse sowie der Neubau der EÜ an der Wackerstraße im Stadtteil Aeschach mit einer breiteren Straße geplant. Gleichzeitig erhält die Station „Lindau-Aeschach“ zusätzliche Bahnsteige und wird barrierefrei ausgebaut. In Lindau-Oberreitnau, Weißensberg, Schlachters und Hergensweiler entstehen im Rahmen des landesweiten Programms „Stationsoffensive Bayern“ neue Haltepunkte für den Regionalverkehr.
Der Eisenbahndamm, der die Altstadtinsel mit dem Festland verbindet, wird saniert und verfestigt. Um die Lärmbeeinträchtigungen durch Zugfahrten für die Anwohner künftig zu minimieren, errichtet die Deutsche Bahn im Stadtgebiet rund 3,7 Kilometer Lärmschutzwände.
Viele Infrastrukturmaßnahmen der DB zielen darauf, den Zugverkehr in Lindau fit zu machen für die Zukunft. Im Sinne der Offensive „Starke Schiene“ kommt es im Bahnknoten zu einer Reihe von technischen Modernisierungen. Dabei hat die Bahn den westlichen Bereich des Bahnhofs in Lindau-Reutin nahezu komplett umgebaut, um gleichzeitige Zugfahrten in Richtung Lindau-Aeschach und Lindau-Insel zu ermöglichen. Zudem wird die Oberleitungsanlage zwischen Lindau-Reutin und dem Inselbahnhof erneuert. Die Strecke von Lindau-Aeschach zum Lindauer Inselbahnhof wird elektrifiziert.
Ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) ersetzt sechs manuelle Stellwerke. Von ihm aus werden 66 Weichen sowie 188 Signale zentral gestellt. Das ESTW steuert den gesamten Zugverkehr im Grenzgebiet zu Österreich zwischen Enzisweiler, Schlachters und Lochau. Zudem konnte im Rahmen des ESTW-Baus ein sogenannter Gleiswechselbetrieb zwischen Weißensberg und Lindau-Aeschach eingeführt werden. Dadurch kann die Kapazität auf der Strecke nach Hergatz erhöht werden. Alle Maßnahmen werden für den internationalen Eisenbahnverkehr auf Grundlage europaweit gültiger technischer Vorschriften umgesetzt.


Aktuelles
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Service
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