Ein Rückblick auf vier Jahre Bauzeit im Knoten Lindau

Seit 2016 baut die Deutsche Bahn in Lindau. Bis Mitte dieses Jahrzehnts sollen die Bauarbeiten im Knoten Lindau abgeschlossen sein. So wurden bis heute schon neun der insgesamt dreiundzwanzig Infrastrukturprojekte erfolgreich umgesetzt. Weitere Projekte befinden sich zumeist schon in der Umsetzung, andere wiederum noch in der Ideen- und Planungsphase. Alle mit dem Gesamtziel im Dreiländereck Fahrzeiten einzusparen und der Optimierung der städtischen Infrastruktur.

Der Neubau der Thierschbrücke zeigt derzeit eine der prägnantesten Veränderungen im Lindauer Stadtbild und ist als kooperatives Bauprojekt mit der Stadt Lindau entstanden. Sie verbindet den durch den Hauptbahnhof geteilten Stadtteil auf der Insel und ermöglicht Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern so ein sicheres Überqueren der Gleise. Die neue Thierschbrücke mit wellenförmigen Tragelementen wurde an der gleichen Stelle wie die alte Brücke von 1901 erbaut und bietet den Passanten auch weiterhin einen Blick auf den Bodensee.

Im Rahmen der Neu- und Umbauten von Bahnübergängen und Unterführungen setzte die Deutsche Bahn bisher vier Projekte um. Die neue Unterführung im Langenweg ersetzt den alten Bahnübergang und stellt seit Inbetriebnahme einen gleichmäßigen und sicheren Verkehrsfluss auf die Insel und an das Aeschacher Ufer sicher. Damit entfallen lange Wartezeiten vor geschlossenen Schranken. Architektonisch bietet die Unterführung mit ihren geschwungenen Straßen, Fußgänger- und Fahrradwegen eine ansehnliche und einladende Zufahrt auf die Lindauer Insel. Die Bahnübergänge Zeltplatz, Eichwaldstraße und Holdereggenstraße wurden ebenfalls erneuert. Neben dem Ausgleich von Bodenunebenheiten im Gleisbereich, wurde in der Eichwaldstraße beispielsweise ein abgesetzter Fußweg integriert.

Die Modernisierungsarbeiten im Knoten Lindau umfassen auch Baumaßnahmen, die nicht direkt die Anwohner, aber die Bahninfrastruktur betreffen. Wie beispielsweise der Umbau der westlichen Zugeinfahrt am Reutiner Bahnhof. So können mit dem Fahrplanwechsel 2020 mehrere Züge zur selben Zeit in den Bahnhof einfahren und diesen verlassen. Dadurch kann das Zugangebot auf den Strecken erhöht werden. Ebenfalls fällt darunter die Erneuerung erster Gleisabschnitte in Reutin und der Gleise im Bereich des Inselbahnhofs sowie auf dem Bahndamm. Damit einher ging die Erneuerung von rund 20 Weichen sowie die Vorbereitungen der Verlagerung der Abstell- und Tankanlagen von der Insel nach Reutin. Auch die Oberleitungen werden Schritt für Schritt erneuert beziehungsweise neu gebaut. Ein neues elektronisches Stellwerk steuert seit Anfang März 188 Signale und 66 Weichen zentral aus Immenstadt.

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