Eine neue Thierschbrücke für Lindau

Über 100 Jahre lang verband die historische Thierschbrücke den östlichen mit dem westlichen Teil der Lindauer Insel, welche durch die Gleise des Hauptbahnhofes voneinander getrennt wurden. Die Modernisierung des Bahnknoten Lindau erforderte einen Neubau der sanierungsbedürftigen Brücke, welche einen hervorragenden Blick auf den See und Bahnhof bietet. Im Rahmen der Modernisierung erhält die Stadt durch die Deutsche Bahn einen zusätzlichen Bahnhof, während der Inselbahnhof für den Nahverkehr erhalten bleibt. Somit müssen auch die Gleise und Oberleitungen auf der Insel erneuert werden. Die Höhe der Oberleitungen erforderte eine um mindestens 30 cm höhere Brücke. Das Vorhaben wurde schließlich in Kooperation mit der Stadt Lindau realisiert, um auch den Belangen im Straßenbau nachzukommen. Die Deutsche Bahn und die Stadt Lindau trugen zu gleichen Teilen die Kosten des Bauprojekts von rund 11 Millionen Euro.
Von Seiten der Stadt eröffnet sich mit dem Neubau die Möglichkeit der Fahrbahnverbreiterung und das Entfallen der Ampelschaltung. Bedingung war jedoch, die unmittelbar angrenzenden historischen Schanzen (Lindenschanze und Sternschanze) aus dem 17. Jahrhundert und zahlreiche alte Platanen, die wesentlich das Lindauer Stadtbild prägen, zu erhalten. Der daraufhin entstandene Entwurf integriert die Brücke mit höherer Traglast ideal in das historische Umfeld. Dabei beeinträchtigt er die angrenzenden Bestandsbauwerke trotz größerer Gesamtbreite nicht. Der 3,5 Meter breite neue Fuß- und Radweg ist von der Fahrbahn getrennt und barrierefrei zugänglich. Im Zuge des Rückbaus der alten Brücke wurden Teile des Brückengeländers aufgehoben, um sie im neuen Projekt zu integrieren.

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