Gleisbauarbeiten in Lindau

Für geplante Umbaumaßnahmen im Westkopf Reutin (die westliche Zufahrt des Reutiner Bahnhofs) wurden alte Gleise, Schwellen und Schotter nicht wiederverwertet, und das aus einem besonderen Grund. Für die Instandhaltung der Bahnstrecken, insbesondere für den Schotter, gibt es eine „Gleisschotterbettungsreinigungsmaschine“, die wie der Name schon vermuten lässt, alten Schotter wiederaufbereitet, ihn reinigt und wieder unter den Gleisen verdichtet. Diese schlägt alten abgerundeten Schotter wieder scharfkantig und ersetzt zu kleine Steine durch neue große Steine. Der Hintergrund ist, dass kleiner oder abgerundeter Schotter den Gleisen nicht den notwendigen Halt bietet und wegrutschen würde.

Dennoch musste der Schotter in Lindau komplett ausgetaucht werden. Grund hierfür ist der wenig tragfähige Untergrund in Bodenseenähe. Der weiche Erdboden ließ die Gleise über die Jahre immer weiter absinken und führte dazu, dass diese immer wieder unterfüttert werden mussten und sich kleine Hügel unter den Gleisen bilden. Um das Absinken künftig zu verhindern, muss die oberste Erdschicht verfestigt werden. Das ist nicht möglich, wenn sich darauf Schotter befindet und Weichen vorzufinden sind. Die Gegebenheiten im Westkopf lassen daher den Einsatz der Maschine nicht zu. Da auch die Schwellen und Gleise eine begrenzte Haltbarkeit haben, war es im Zuge der Modernisierung ebenfalls nötig, diese zu ersetzen. Da die Schwellen im Bereich Lindau schon seit vielen Jahren liegen, ließ es sich kaum vermeiden, sie auszutauschen. So wurden im Zuge des Umbaus in Reutin Schotter, Schwellen und Schienen abgetragen und durch neue Materialen ersetzt.

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