Schwierige Bodenverhältnisse für den Gleisbau

Das Projekt Bahnknoten Lindau liegt unweit vom Bodensee entfernt. Die Gleise erstrecken sich am Seeufer entlang von der Lindauer Insel bis nach Österreich. Dort ist eine besonders weiche Bodenbeschaffenheit vorzufinden, die schwere Lasten nur schlecht tragen kann. Im Laufe der Jahre haben sich die Gleise besonders im Bereich des Reutiner Güterbahnhofs abgesetzt und mussten immer wieder mit zusätzlichem Schotter unterfüttert werden. Trotz Unterfütterung konnten sich über die Jahre hinweg kleine Unebenheiten bilden, die den Zugverkehr ausbremsen. Zukünftig sollen Fernverkehrs-, Nahverkehrs- und Güterzüge regelmäßig und störungsfrei über Lindau nach Österreich und die Schweiz fahren. Um Unebenheiten im Gleisbett vorzubeugen, erfolgt durch die Deutsche Bahn im gesamten Bereich des Reutiner Bahnhofs bis hin zum Gleisdreieck eine dauerhafte Bodenaufbesserung. Dafür wird der alte Gleisschotter abgetragen und das darunterliegende Erdreich mit Kalk und Zement vermengt. Die 40 cm dicke Schicht sorgt dafür, dass der Erdboden durch starke Regenfälle nicht aufweicht. Abwasserrinnen zwischen den Gleisen sollen das Regenwasser in die Kanalisation abführen. Neue Schienen und Schwellen werden zudem für mehr Stabilität auf neuem Schotter verlegt.

Der alte Schotter verfügt über weniger scharfe Kanten und ist dementsprechend weniger rutschfest. Eine Aufbereitung des alten Schotters ist in Lindau Reutin nicht möglich, da die dafür notwenige Maschine aufgrund der vielen Weichen nicht fahren kann. Sie würde normalerweise die zu kleinen Steine aussortieren und neue scharfe Kanten in den abgenutzten Schotter brechen. Der aufbereitete Schotter würde anschließend wieder im Gleisbett verteilt. Der abgetragene Gleisschotter wird hier allerdings anderweitig verwertet und teils wiederaufbereitet.

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