Weiterer Meilenstein im Projekt Knoten Lindau erreicht: Das elektronische Stellwerk regelt ab sofort den Zugverkehr

In der Woche vom 24. Februar 2020 bis zum 1. März 2020 stand der Zugverkehr zwischen Hergatz und Lochau (Grenze D/A) still. Grund war die Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks (ESTW). Am Sonntagmorgen um 4:30 Uhr rollten dann wieder die ersten Züge zwischen Lindau, Friedrichshafen, Hergatz und Bregenz – zentral gesteuert.
Nach nur 18 Monaten Bauzeit und mehreren notwendigen Vollsperrungen konnte das neue ESTW mit einer Investitionssumme von 65 Millionen Euro Inbetriebnahme feiern. Das neue Stellwerk ersetzt sechs Alt-Stellwerke und steuert den gesamten Zugverkehr im Grenzgebiet. In der Bauphase wurden die Stellwerksgebäude in Lindau und Immenstadt, inklusive Steuerungstechnik, 188 Signale und acht Signalausleger neu gebaut. Rund 200 Kilometer Kabel wurden dafür neu verlegt. Durch das ESTW werden ab sofort 66 Weichen gesteuert.
Durch die neue ESTW-Technik ermöglicht die Deutsche Bahn ihren Kunden im Nah- und Fernverkehr eine störungsfreiere Reise durch das Bodenseegebiet. Mithilfe moderner Technik kann künftig schon vorab – zentral gesteuert – auf wetterbedingte Situationen reagiert und Zugausfälle vermieden werden. Dazu trägt beispielsweise eine Weichenheizung bei.
In Zukunft sorgt das alte mechanische Stellwerk an der Bregenzer Straße aus dem Jahr 1912 weiterhin für nostalgischen Charme nahe des neuen Bahnhofs in Lindau: Trotz umfassender Modernisierung bleibt das Stellwerk in einem denkmalgeschützten Gebäude am früheren Bahnübergang Bregenzer Straße erhalten sowie auch die Schalteinheiten für Weichen und Signale.

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